Als ich mich das erste Mal wirklich mit der Edda beschäftigt habe, war ich überrascht, wie klar und gleichzeitig rätselhaft die Schilderung der Menschwerdung ist. In den alten altnordischen Texten taucht nicht irgendein dunkler Urahne auf, sondern konkret zwei Gestalten: Ask (altnordisch askr) und Embla – der „erste Mann“ und die „erste Frau“. In Snorris Prosa‑Edda und in Teilen der poetischen Überlieferung wird beschrieben, wie die Götter aus zwei Baumstämmen Menschen formen: Odin (und seine Brüder Vili und Vé) schenken ihnen Leben, Verstand und Sinne.
Für dich will ich in diesem Artikel kurz erklären, woher die Bezeichnungen stammen, welche Texte das erzählen und welche Deutungen es dazu gibt. Wir schauen uns an, was Askr linguistisch mit Esche zu tun hat, warum Emblas Herkunft bis heute diskutiert wird und welche symbolische Bedeutung die Baum‑Metaphorik für das nordische Menschenbild hat.Außerdem erläutere ich, wie diese Urgeschichte in der Forschung und in modernen Adaptionen verstanden wird – kurz, prägnant und ohne Fachchinesisch.Wenn du also wissen willst, wer in der Edda wirklich als „erster Mann“ gilt, warum die Götter die Menschen aus Holz formen und was das über alte Weltbilder verrät, dann bleib dran – ich begleite dich schritt für Schritt durch Herkunft und Bedeutung.
Das erfährst du hier
- So habe ich den ersten Mann in der edda verstanden: Herkunft, symbolische Bedeutung im Kontext und meine konkreten Lektüreempfehlungen für dich
- Fragen & Antworten
So habe ich den ersten Mann in der Edda verstanden: Herkunft, symbolische Bedeutung im Kontext und meine konkreten Lektüreempfehlungen für dich
Als ich mich das erste Mal intensiv mit der Edda auseinandergesetzt habe, fiel mir sofort auf, dass der «erste Mann» nicht als einsames, eindeutiges Konzept auftaucht, sondern in einem Paar: **Ask** und **Embla**. in Snorris Gylfaginning (Prose Edda) werden sie explizit als erste Menschen genannt, geschaffen von **Odin, Vili und Ve** aus Holzstücken – eine kurze, aber sehr bedeutsame Schöpfungsszene.
Was mich interessiert hat: die einfache Bildsprache. Ask = Esche, Embla = möglicherweise Ulme/Olme/elm – das ist nicht nur ein Wortspiel, sondern ein Hinweis darauf, dass Menschen hier direkt aus der Natur heraus gedacht werden. Die Edda verknüpft Menschsein mit Baum, Standfestigkeit und Verwurzelung.
Historisch betrachtet ist Snorris Bericht eine Zusammenführung älterer, fragmentarischer Quellen (Poetic Edda) und mündlicher Tradition. Ich nehme Snorri nicht als reine Autorität, sondern als Kompilator: seine Version ist systematisch, aber eventuell beeinflusst durch mittelalterliches Christentum und skandinavische Denkmuster.
Symbolisch lese ich Ask als archetyp des Menschen: Gestalt aus Holz – also sterblich, verletzlich, doch mit innerem Atem/Gefühl, Verstand und Bewegung, die die Götter ihm geben. Die göttliche Aktion (Odin verleiht Geist/Seele, Vili Verstand, Ve Sinne/Wahrnehmung) zeigt eine enge Verflechtung von göttlicher und menschlicher Natur.
In meiner Lektüre wirkt die Szene auch als Rechtfertigung sozialen Verhaltens: Mensch und Natur sind verbunden; Kultur entsteht, weil Götter dem Holz Leben und Sinne geben. Das erklärt, warum in vielen altnordischen Motiven Bäume, Runen und Wissen zusammengehören – der Mensch ist quasi ein «runentragendes» Wesen.
Ich habe beim Lesen oft an Yggdrasil gedacht: die Weltenesche, die alles verbindet. Die Herkunft des Menschen aus einem Baum schafft ein poetisches Echo zur Weltenesche – Menschen sind Teil des kosmischen Netzes, nicht getrennte Subjekte.
Für die symbolische Bedeutung im weiteren Kontext empfehle ich dir, auf zwei Ebenen zu schauen: erstens die mythopoetische (was erzählt die Szene über Welt und Mensch), zweitens die sozial-historische (welche Werte und Machtstrukturen werden dabei abgebildet). Beide Ebenen ergänzen sich.
Konkrete Lektüreempfehlungen habe ich so zusammengestellt, dass du Primärtexte und verständliche Begleitliteratur bekommst. Schau dir zuerst die Originaltexte an, dann die populärwissenschaftlichen Einordnungen:
- Prose Edda (Snorri Sturluson) – gute, moderne Übersetzungen helfen, die Gylfaginning-Schöpfungsszene zu verstehen.
- Poetic edda – die Fragmente dort geben dir das archaische, dichterische Bildmaterial.
- Rudolf Simek (Lexikon/Germanische Mythologie) – kurz und prägnant, ideal für Kontext.
- H. R. Ellis Davidson oder John Lindow – beide bieten tiefergehende Interpretationen und vergleichende Analysen.
- Nebenlektüre: Neil Gaiman’s »Norse Mythology« als erzählerischer einstieg, wenn du Mythos lebendig erleben willst.
Wenn du auf Deutsch suchst, achte bei Ausgaben auf Kommentare und Fußnoten – sie machen den Unterschied. Bei englischen Ausgaben haben sich Übersetzer wie Anthony Faulkes (Prose Edda) und Carolyne larrington (Poetic Edda) bewährt, weil sie texttreu und erklärend sind.
Für ein schnelles Vergleichsbild habe ich eine kleine Tabelle erstellt – kurz, knapp, damit du Ask und Embla auf einen Blick unterscheiden kannst:
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| Aspekt | Ask | Embla |
|---|---|---|
| Name/Material | Esche (Holz) | elm/Unklar (Holz) |
| Rolle | Erster Mann | Erste Frau |
| Symbolik | Standfestigkeit, verbindung zu Yggdrasil | Lebenskraft, Fruchtbarkeit |
was ich beim Lesen gelernt habe: Interpretationen können stark variieren. manche sehen Ask als rein metaphorische Figur, andere als Überbleibsel alter Animismusvorstellungen – ich finde beide Perspektiven bereichernd. Wichtig ist, die quellenlage kritisch zu betrachten.
Wenn du tiefer einsteigen willst, rate ich: Lies zuerst die kurzen, kommentierten Ausgaben der Edda, dann nimm dir gezielt eines der Begleitwerke (Simek, Davidson, Lindow) vor. schreib dir dabei Fragen auf – z.B. wie die drei Götterfunktionen auf Menschsein übertragen werden – das hilft, eigene Deutungen zu entwickeln.
aus persönlicher Erfahrung: Ask ist für mich ein Fenster in die altgermanische Denkweise – simpel im Bild, komplex in der Bedeutung. Wenn du das Bild einmal «gesehen» hast, öffnen sich viele andere Motive in der Edda leichter für dich.
Fragen & Antworten
Wer ist der erste Mann in der Edda – heißt er Ask oder etwas anderes?
Ich habe die Quellen selbst gelesen: Der erste Mann in der Edda heißt ask (altnordisch Askr). Zusammen mit Embla, der ersten Frau, wird er als das erste Menschenpaar geschildert, das von den Göttern aus Holz erschaffen wurde.
Wer hat Ask in den Eddatexten erschaffen – Odin allein oder mehrere Götter?
In den überlieferten Texten lese ich, dass Ask nicht allein von odin geschaffen wurde.Sowohl in der Poetischen Edda als auch bei Snorri in der prosa-Edda heißt es, dass Odin (Óðinn) und seine Brüder (bei Snorri namentlich Vili und Vé) die Menschen aus zwei Baumstämmen formten. die genaue Zahl und Namen der beteiligten Götter schwankt je nach Version.
Warum wurde Ask aus einem Baum gemacht – welche Bedeutung hat das Holz?
Für mich steckt in der Erschaffung aus holz eine starke Symbolik: Verbundenheit mit Natur, Herkunft aus der lebenden Welt und der Gedanke, dass Mensch und Baum ähnliche lebenskräfte teilen. In alten Kulturkreisen steht ein baum oft für Ursprung, Fruchtbarkeit und Weltachse – diese Deutung wird auch in den Edda-Texten nahegelegt.
Gibt es Unterschiede zwischen Poetischer Edda und Prosa-Edda zur Darstellung des ersten Mannes?
Ja.ich habe festgestellt, dass die Poetische Edda (Ältere Edda) eher knappe, poetische Erwähnungen liefert, während Snorri in der Prosa-edda ausführlicher erzählt und Namen wie Vili und Vé ergänzt. Snorri ordnet die Schöpfung in eine größere narrative Struktur ein, was die Details verbindet, die in den älteren Versen oft nur angedeutet sind.
Was bedeutet der Name Ask und lässt sich daraus etwas über seine Rolle ableiten?
Der Name Ask bedeutet schlicht „Esche“ oder allgemein „Baumstamm“ im Altnordischen. Das macht für mich die Herkunft sehr direkt sichtbar: Ask ist der „Eschentrieb“, also der erste Mann als Produkt eines baumes – sein Name betont die enge Verbindung von Mensch und Baum.
Wo genau in der edda finde ich die Stellen über Ask – welche Verse/abschnitte sind wichtig?
Wenn du selbst nachlesen willst: In der Poetischen Edda ist besonders die Völuspá relevant, dort wird die Erschaffung von Ask und Embla erwähnt.In der Prosa-Edda findest du bei Snorri Sturluson in der Gylfaginning eine ausführlichere schilderung. Ich habe beide Texte konsultiert, weil sie sich gegenseitig ergänzen.
Wie haben spätere Schriftsteller oder die Forschung Ask interpretiert?
Ich habe gesehen,dass Interpretationen breit gefächert sind: Einige sehen Ask symbolisch als verbindung von Mensch und Natur,andere interpretieren die Dreierbesetzung der Götter als Hinweis auf kosmische Prinzipien (Geist,Wille,Heiligkeit). Moderne Forschung beleuchtet zudem sprachliche Vergleiche und mögliche vorchristliche Vorstellungen, die in die Edda eingingen.
Gibt es iconografische Darstellungen von Ask oder Hinweise in archäologischen Funden?
Direkte bildliche Darstellungen von Ask sind rar.Ich habe eher symbolische Motive gefunden – Bäume,Menschen neben Bäumen oder Darstellungen von Schöpfungsmythen. Archäologisch belegen solche Funde eher die mythische Bedeutung von Bäumen generell, nicht eine konkrete Figur namens Ask.
Wie sollte ich den Text der Edda lesen, wenn mich das Thema „erster Mann in der Edda“ interessiert?
Ich empfehle, zuerst eine moderne Übersetzung der Völuspá und die Gylfaginning zu lesen, idealerweise mit Anmerkungen. Achte auf Unterschiede zwischen den Versionen und lies begleitende Kommentare zur altnordischen Sprache und Kultur. Wenn du möchtest, kann ich dir einige verlässliche Ausgaben und Übersetzungen vorschlagen.
Hinweis: Wir sind ein reines Beratungsportal und verkaufen keine eigenen Produkte. Wenn du quellen- oder Übersetzungsempfehlungen wünschst, helfe ich dir gern weiter.
Abschließend: Als ich mich mit der Edda beschäftigt habe, hat mich vor allem die Bildsprache überrascht – dass der „erste Mann“ Askr (Ask) buchstäblich aus Holz entsteht und damit eine direkte Verbindung zwischen Mensch und Natur herstellt. Kurz gesagt: In der nordischen Schöpfungsgeschichte formen Odin, Vili und Vé aus einem Holzstück den ersten Mann (Askr) und aus dem zweiten die erste frau (Embla). Der Name Askr geht auf das altnordische Wort für Esche zurück (Proto‑germanisch *askaz), während die Deutung von Embla noch diskutiert wird. Die Erzählung zeigt, wie die Germanen menschsein, Atem, Geist und Sinnesgaben erklärten - und sie steht in spannender Verbindung zu anderen indoeuropäischen Schöpfungsmythen (denk an Manu im Rigveda).
Wenn dich das Thema neugierig gemacht hat,lohnt sich ein Blick in die Poetic und Prose Edda oder in sprachwissenschaftliche Einführungen zur Namensforschung. wenn du magst, erzähle ich dir beim nächsten Mal mehr zu Embla, den unterschiedlichen Fassungen der Edda oder zu verwandten Mythen aus anderen Kulturen.
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